Vanitas pro Memoria

1999, 4 x 85 :115 cm / 2 x 75 : 115 cm, gemischte Medien, Preis auf Anfrage

Die Zerstörung von Werken des Nazismus oder Kommunismus ist kaum besser als diese Regime.

Diese Arbeit besteht aus drei grossen, mit roten Holzleisten fixierten Fotokopien und aus drei rot eingerahmten Acrylbilder auf Leinwand. Zwei Triptychons schauen einander an, rechts drei Riesenreproduktionen von Mini-Buchillustrationen, links drei Acrylbilder von den selben Illustrationen, „geköpft“.

Originale sind Naziskulpturen von Arno Breker und das berühmte Denkmal der Sowjetkunst Der Arbeiter und die Kolchosfrau von Vera Muchina. Die Formate, die Benutzung der Acrylfarbe – weniger fein als Öl – und die Farben (schwarz, weiss, rot) weisen auf die Ästhetik der politischen Plakate hin.

Die „Enthauptung“ erinnert an den bilderstürmerischen Gestus dem so viele Nazi- und Sowjetdenkmäler zu Opfer fielen. Doch in meinen Augen ist diese Zerstörung nicht mehr als die Ausbeutung der Kunst durch diese ruchlosen Regime. Diese hasserfüllte Rache an den Bildern beinhaltet das Vergessen und die Wiederkehr dessen, was sie zu zerstören versucht.

Die Nazi- und Sowjetkunst sind nicht ohne Weiteres gleichwertig. Deshalb habe ich die beiden Thematiken malerisch anders behandelt. Während dem eine glatte Faktur den glitschigen Aspekt der Naziskulpturen unterstreicht, heben die breiteren und freieren Pinselstriche eine gewisse Dynamik des sowjetischen Monuments hervor. Denn obwohl ich die beiden Kunstrichtungen als abwertende Söldnerkunst betrachte, ziehe ich das Denkmal von Muchina den Skulpturen von Arno Breker vor.

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Vanitas pro memoria

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